Laut Ayurveda fängt am 22. Juni der „späte Sommer“ an, eine Jahreszeit, in der unsere Verdauung vergleichsweise schwach ist. Umso wichtiger also, dass wir in dieser Zeit unser Essen mit Kräutern würzen, die unser Verdauungsfeuer aktivieren und im besten Fall gleichzeitig eine kühlende Wirkung auf den Körper haben.
1. Koriander
Koriander findet sich nicht nur in der asiatischen Küche wieder. Auch in Spanien und Mexiko ist es eines der beliebtesten Kräuter und in Grossbritannien wird sogar mehr Korianderkraut verkauft als Petersilie. Am Geschmack scheiden sich allerdings die Geister, was darauf zurückzuführen ist, dass für manche Menschen - aus genetischen Gründen - Koriander eher wie ein Stück Seife oder Metall schmeckt. Seinen Ursprung hat der Koriander im Mittelmeerraum, wo er von den alten Ägyptern, Griechen und Römern als Arznei verwendet wurde. Gegessen werden kann alles: die Wurzel, das Kraut und die Samen. In Indien mischt man letztere mit Fenchelsamen und isst davon ein wenig vor oder nach dem Essen zur besseren Verdauung und auch weil’s den Atem so schön macht.
Samen, Wurzel und Kraut wirken kühlend auf den Körper, sind verdauungsfördernd und wenn der frische Koriander gepresst wird, kann der Saft sogar bei Allergien und Hautausschlägen helfen.
Koriander passt zu allen asiatischen Gerichten - sowohl der frische als auch der gemahlene – oder auch zu Guacamole und grünem Salat. Wenn du ihn ganz fein hackst, kannst du ihn auch zum Teig für Fladenbrot (Chapati, Tortilla und Co.) mischen, bevor du diesen ausbäckst.
2. Minze
Die Zürcher Stadtgärtnerei hatte am letzten Setzlingsmarkt nebst Pfefferminze auch Orangenminze, Schokoladenminze und Marokkanische Minze im Angebot. Ich selbst bevorzuge die Marokkanische Minze (oft auch arabische Minze genannt), weil sie einen herrlich süssen, kühlenden Geschmack hat und eine sehr erfrischende Wirkung.
Die Minze entspannt deinen Körper und erfrischt Geist und Sinne. Ein ideales Sommerkraut also, das ganz lecker als Tee schmeckt (einfach ein paar frische Blätter mit heissem Wasser überbrühen) oder deinem Tomatensalat (ein paar zerzupfte Blätter daruntermischen) das gewisse Etwas gibt.
Nicht alle Minzesorten haben eine kühlende Wirkung; erkundige dich beim Kauf bei deinem Gärtner oder im Internet.
3. Basilikum
Die Heimat des Basilikums ist Indien. Dort fehlt das heilige Kraut (auch Tulsi genannt) in keinem Haushalt. Er soll unter anderem das Herz und den Geist öffnen, die Klarheit fördern und das Immunsystem stärken. Das Basilikum, welches wir in der europäischen Küche kennen, wirkt weniger intensiv auf die Psyche, zeichnet sich aber durch seine verdauungsfördernde und schleimlösende Wirkung aus.
Als einziges der hier aufgeführten Kräuter wirkt das Basilikum nicht kühlend auf den Körper!
Tulsi-Tee ist ein herrliches Sommergetränk, wenn er - etwas abgekühlt - mit Honig versüsst wird.
4. Petersilie
Petersilie ist reich an Mineralien, Vitaminen und Eisen. Während es in unseren Gefilden eher in kleinen Mengen benutzt wird, verwenden viele arabische Völker davon weit grössere Mengen in ihren Gerichten.
Auch die Petersilie fördert die Verdauung und passt gut zu allen kalten und lauwarmen Sommersalaten, zu gegrilltem Gemüse (fein gehackt mit Öl vermischt) oder zusammen mit Joghurt als Gemüsedip.
Alle vier Kräuter eignen sich hervorragend für eine Topfkultur auf Balkon oder Fensterbrett - sofern am Nachmittag auch etwas Schatten auf die Pflanzen fällt.
Ich wünsche dir eine entspannte Woche
Claudia
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